Mit Ladevorgängen vertraut: Kransimulation  

  Weltweit einzigartig ist unser hoch moderner Kransimulator im Maritimen Trainingszentrum Wesermarsch.
  Mit dem Heavy Lift Simulator können wir das Personal von Schiffen sowie aus dem Offshore-Markt gezielt und sicher für schwierige und gefährliche
  Ladungsvorgänge ausbilden. In der Anlage wird das reale Verhalten des Krans und des Schiffes in allen Betriebsbereichen simuliert. Dazu zählen
  sämtliche Parameter für Ladung, Wetter und Technik.
  Der Simulator verfügt über Arbeitsplätze für Kranführer, Banksmann / Lift Supervisor sowie Ballast und AntiHeeling Operators.
  All diese Arbeitsplätze sind via Netzwerk verbunden. Sämtliche Aktionen der Auszubildenden beeinflussen also das Verhalten von Schiff und Ladung, so
  dass der komplette Vorgang mit Teamwork, Kommunikation und Entscheidungsfindung zielgenau und in konkreten Szenarien trainiert werden kann.
  Flexibel und effizient. Das Ergebnis: mehr Sicherheit für Personal, Ladung und Schiff.
     




  Der Simulator kann eingesetzt werden in den Bereichen:  
  • Kranbedienung  
  • Heavy Lift Operation / Planung  
  • Ballastwasser-Handling  
  • Kommunikation  
  • Teamarbeit  
  • Notfall-Management  
     
     
     
  Offshore-Krantraining im Simulator  
 
 
  Der Heavy Lift Simulator (HLS ) des Maritimen Trainingszentrums hat nach einer eingehenden Testphasekürzlich den Regelbetrieb aufgenommen.  
  Die Besatzungen von Schwerlast- oder Offshore- Installationsschiffen können hier Verladevorgänge mit schwerem und großteiligem Stückgut und  
  Installationsarbeiten, zum Beispiel von Elementen von Windenergieanlagen ( WEA ) trainieren. Die Übungseinrichtung in Elsfleth wurde gebaut, um  
  mögliche Gefahren bei den oftmals sehr komplexen Arbeiten zu minimieren und die Abläufe zu trainieren und zu optimieren. Der neue Heavy Lift Simulator  
  ist in einem eigens angelegten Gebäudekomplex auf dem Gelände des Marikoms untergebracht. Die Schiffsbesatzungen haben vor Ort die Möglichkeiten  
  verschiedenste Szenarien zu üben. Dazu gehört eben die Verladung von sperrigen Schwerlastgütern, von klassischer Stückgutladung oder die Installation  
  von ganzen Windenergieanlagen in Offshorewindparks auf See. So lassen sich zum Beispiel zwei NMF 700 t-Kräne, wie sie häufig auf klassischen  
  Schwergutschiffen verbaut sind, simulieren. Dabei kann auch ein so genannter Tandembetrieb trainiert werden, in dem sich die Kranführer beider Anlagen  
  während der Übung untereinander abstimmen und zusammenarbeiten müssen. Der Tandembetrieb im Simulator wird dadurch möglich, dass zu der
 
  Einrichtung zwei Krangondeln gehören, die separat bedient und ein-
 
 
  gesetzt werden können. In einem solchen Fall kann jeder der Kran-    
  führer den anderen in seiner Simulation nicht nur sehen, sondern    
  auch mit ihm kommunizieren und gemeinsam agieren. Ein anderes
   
  mögliches Simulationsprogramm dient dem Training von Errichter-    
  arbeiten an Windenergieanlagen. Dafür wird ein Szenario auf einem    
  der Jack-Up Installationsschiff nachgestellt. Der Trainierende Kran-    
  führer befindet sich dabei in der Gondel eines Krans des Herstellers    
  Liebherr, bis zu 1500 t heben kann.    
       
         
  Übersicht für den Kranführer   Breites Aufgabenspektrum   Das Trouble- Shooting Modell  



  Jede der beiden vorhandenen Krankabinen um-gibt eine jeweils acht Meter hohe und ebenfalls acht Meter breite Halbkugel. Auf die Innenseite dieses so ge-nannten Domes wird das Übungs-szenario projiziert. Dafür sind in jedem Dome zehn Hochleistungsbeamer Installiert. Diese sind so justiert, dass keinerlei Übergänge zwischen den einzelnen, projizierten Bildern zu sehen ist. Durch die Anzahl der Beamer und die Größe und Form der Halbkugeln, ensteht ein 180° x 180° Sichtsystem für den Kranführer. Dieses sorgt für einen übergangslosen Blick von der Krangondel aus zur Kranspitze und bis hinunter an die simu-lierte Pier oder in den Laderaum, beziehungs-weise an Deck des Schiffes. Die Krangondeln sind dabei nahezu original. Lediglich einige Schaltknöpfe sind durch Touchscreens ersetzt, um die verschiedenen Krantypen simulieren zu können. Zusammen mit dem 180°- Überblick soll so ein möglichst realistisches Szenatio erstellt werden. Neben den beiden Projektionsdomes gehören insgesamt 50 Rechner und 30 Bild-schirme zu dem Simulator. Dabei wird allein jeder der insgesamt 20 Beamer von einem eigenen Rechner gesteuert. Die hohe Rechenleistung wird auch dazu benötigt, um im Zusammenspiel der Projektoren übergangsfreie und runde Bewegungen zu erzeugen.  

Ein HLS- Simulationstraining beschränkt sich dabei nicht nur auf die Krangondeln in dem jeweiligen Projektordome. Die Übungen umfassen alle Einsatzpositionen, die auch auf einem realen Schiff bei der Operation besetzt sein müssen. Während sich der Kranführer in der Gondel auf-hält, befindet sichein Ladungsoffizier in einem separaten Rechnerraum. Von hier aus kann er sich als virtuelle Person ( Avatar ), der auch für den Kranfahrer in der Simulation sichtbar darge-stellt wird, im Übungsszenario bewegen. Die Kom-munikation findet dabei entweder über Sprech-funk statt, oder aber durch Handzeichen, die der Avatar in der Simulation für den Kranführer er-kennbar, ausführt. In einem weiteren Raum be-findet sich eine simulierte Schiffsbrücke. Hier hält sich während der Übung das nautische Fach-personal auf und beobachtet die Abläufe aus der Brückensicht heraus. Um in den Trainings auch Faktoren wie etwa die Schlagseite des Schiffes durch Wettereinflüsse oder durch die vom Kran angehobenen Gewichte zu berücksichtigen, wird in einem dritten Raum eine Ballaststation sim-uliert. So wird auch das für das Ballastsystem verantwortliche Crewmitglied in das Training integriert.


 

Zur theoretischen Erläuterung und Verdeut-lichung der Abläufe dient neben dem ausführ-lichen Debriefing und der Video- bzw. Ton-analyse auch ein so genanntes Trouble-Shooting Modell. Das Trainingsmodul ist darauf ausgelegt, die technischen Zusammenhänge und einzelnen Funktonen eines Kranes in der gesamten vor-handenen Komplexität verständlich zu vermitteln. Hergestellt wurde das Modul von der Neuenfelder Maschinenfabrik GmbH (NMF ).Es kann bis zu 32 verschiedene Störungen eines Kranes simu-lieren, die durch die Teilnehmer analysiert und behoben werden müssen. Das geschieht im direkten Zusammenspiel mit einem Schaltschrank und einem Kranmodell. An diesem können die Fehler visualisiert und die Behebung möglichst realitätsnah erklärt, beziehungsweise nachempfunden werden.